Im Vergleich zum 1:4 beim Hamburger SV schickte Sascha Hildmann gegen den SC Paderborn ein nahezu unverändertes Team auf den Rasen. Daniel Kyerewaa wurde vom 52-Jährigen erstmals in dieser Saison mit einem Startelfeinsatz belohnt, während Etienne Amenyido nach der Länderspielreise mit der togolesischen Nationalmannschaft gar nicht erst im Kader stand.
Lukas Kwasniok, seit 2021 bei den Ostwestfalen im Amt, sah sich nach dem torlosen Remis gegen den SSV Ulm ebenfalls nicht zu großen Umstellungen gezwungen, startete mit Calvin Brackelmann und Koen Kostons anstelle von Laurin Curda und dem Ex-Münsteraner Adriano Grimaldi.
Und so brauchte die gut eingespielte Mannschaft des SC Paderborn, mit je zwei Siegen und zwei Unentschieden in die Saison gestartet, auch an der Hammer Straße nicht lange, um in Schwung zu kommen. Nach einem gefällig vorgetragenen Konter war es letztlich Münsters Torge Paetow zu verdanken, dass ein Michel-Abschluss in der fünften Minute nicht für die ganz frühe Gästeführung sorgte.
SC Paderborn: Boevink – Scheller, Götze, Brackelmann (82. Musliu) – Obermair, Klaas (66. Herrmann), Castaneda, Zehnter – Bilbija (82. Platte), Michel (72. Grimaldi) – Kostons (72. Ansah)
Schiedsrichter: Dr. Max Burda
Tore: 1:0 Mees (19.), 1:1 Bilbija (37.), 1:2 Obermair (46.), 2:2 Fridjónsson (78.), 2:3 Ansah (85.), 3:3 Mees (90.)
Gelbe Karten: Paetow, Frenkert – Michel, Brackelmann, Götze
Zuschauer: 12.672
Auf der anderen Seite zeigten die Adlerträger mit ihrer allerersten Chance, wie es besser geht. In der 19. Minute schleuderte Paetow den Ball per Einwurf an die Paderborner Grundlinie, wo Lukas Frenkert als Abnehmer parat stand. Der Innenverteidiger leitete das Leder weiter vor das Tor, Joshau Mees bedankte sich und nickte kompromisslos ein. Besonders bitter aus Paderborner Sicht: Vor dem Spiel warnte Kwasniok ausdrücklich vor „Monster-Einwerfer“ Paetow.
Die Gäste steckten trotz des Rückstands nicht auf, spielten weiter munter nach vorne – und belohnten sich mit dem verdienten Ausgleich. Während Johannes Schenk das 1:1 mit einer Weltklasseparade zunächst noch verhindern konnte, war er wenige Minuten vor der Halbzeitpause machtlos. Einen Kopfball von Sven Michel entschärfte Münsters Schlussmann erneut, beim Nachschuss von Filip Bilbija war der 21-Jährige allerdings machtlos.
Nach dem Seitenwechsel folgte sodann die eiskalte Dusche für die Hildmann-Elf, weil Raphael Obermair nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff brauchte, um Schenk mit einem präzisen Distanzschuss zum zweiten Mal an diesem Abend zu düpieren. Hätten Aaron Zehnter (54.) und Sven Michel (64.) ähnlich gut gezielt, hätten sich die Hausherren über ein 1:3 nicht beschweren dürfen.
Und so kam es, wie es kommen musste: Hólmbert Fridjónsson, Ende August aus Kiel gekommen, stieg sechs Minuten nach seiner Hereinnahme im Paderborner Strafraum am höchsten und versetzte das Publikum an der Hammer Straße in Ekstase.
Der Schlusspunkt? Mitnichten! In der 85. Spielminute führte Ilyas Ansah, der gemeinsam mit Fridjónsson ins Spiel gekommen war, erneut die Paderborner Führung bei. Mees, Torschütze zum 1:0, hatte aber was dagegen und erzielte in der Nachspielzeit seinen zweiten Treffer des Tages – und sorgte damit gleichzeitig für den zweiten Münsteraner Punktgewinn in dieser Spielzeit.